Das Studienangebot der Fachschule für Wirtschaft am Berufskolleg Weingartstraße wird weiter differenziert und ausgebaut: Mit einer stimmungsvollen Immatrikulationsfeier konnten im August 28 Studierende in den neuen Bildungsgang starten.
Weiterbildung spielt im sich ständig entwickelnden Gesundheitswesen eine besondere Rolle: Bedingt durch den medizinischen Fortschritt, neue Technologien und Veränderungen in der Gesundheitspolitik sind Fachkräfte im Gesundheitswesen stets gezwungen, ihr Wissen aktuell zu halten und auszubauen.
„Mit diesem Angebot sind wir das erste Berufskolleg im Regierungsbezirk Düsseldorf und wollen vor allem unseren zahlreichen Auszubildenden aus dem medizinischen Bereich eine kostenfreie Weiterbildungsperspektive geben“, so Marion Werner, Bereichsleiterin der Fachschule für Wirtschaft, an der neben Wirtschaftsinformatik, 2020 der Schwerpunkt „Absatzwirtschaft“ eingeführt wurde und nun der Schwerpunkt „Gesundheitsmanagement“ hinzukommt. Insgesamt haben sich 63 Studenten eingeschrieben.
Die Fachschule für Wirtschaft ist ein Bildungsgang des Berufskollegs der von zielstrebigen, motivierten Studierenden besucht wird, die nach einer kaufmännischen Ausbildung (manchmal auch schon parallel zu ihrer Ausbildung) berufsbegleitend studieren. Der neue Bildungsgang „Gesundheitsmanagement“ richtet sich u.a. an (Human-) Medizinische, Tiermedizinische und Zahnmedizinische Fachangestellte. Der Studiengang führt sie in drei Jahren zum Abschluss „Bachelor Professional in Wirtschaft“ und zum/zur „Staatlich geprüften Betriebswirt/in“. Der Abschluss ist auf der Stufe sechs des Europäischen Qualifikationsrahmens (EQR) angesiedelt. Damit können sich Absolventen formal mit jedem Bachelor von der Universität messen.
Zur Immatrikulationsfeier freuten sich Schulleiter Dieter Bullmann und sein Team über die Anwesenheit von Hermann Gröhe, MdB und ehemaliger Bundesgesundheitsminister, der in seinem Grußwort auf die Bedeutung der beruflichen Weiterbildung in einer Zeit des Fachkräftemangels und auf die besondere Bedeutung der Angestellten im medizinischen Bereich einging, denn er weiß, wovon er spricht, wenn er sagt: „Jeder einzelne von Ihnen wird gebraucht!“. Der „mit 28 Studierenden starke Studienstart“ sei auch ein wichtiger Tag für die Gesellschaft, denn es sei in der medizinischen Versorgung wichtig, dass die verschiedenen Berufsgruppen „zusammenwirken und als Einheit denken“, denn nur so könne der Heilungsprozess, vor allem bei chronischen Erkrankungen, verbessert werden. „Für sie persönlich eröffnen sich Aufstiegs- und Verdienstchancen sowie neue Verantwortungsbereiche,“ so Gröhe.
An zwei Abenden in der Woche sowie 14-tägig am Samstag werden sich die jungen Menschen nun neben ihrer täglichen Arbeit mit Themen wie Betriebswirtschaftslehre, Rechnungswesen oder Wirtschafts- und Arbeitsrecht beschäftigen. Aber auch Deutsch/Kommunikation, Wirtschaftsinformatik, Volkswirtschaftslehre und Englisch stehen auf dem Stundenplan der Klasse EFS23B von Klassenlehrer David Heile, der im Bereich Gesundheitsmanagement von Dr. Friedhelm Jaeger als Dozent unterstützt wird. Im Schwerpunktfach vermittelt der Professor für Veterinärmedizin grundlegende Kenntnisse in den Bereichen Gesundheitssysteme, Gesundheitsökonomie und -politik, Finanzmanagement im Gesundheitswesen, Gesundheitsrecht, ethische Fragen im Gesundheitswesen, Qualitätsmanagement und Projektmanagement. Dr. Jaeger ist im Landesministerium für Umweltschutz tätig und lehrt außerdem an der Universität Bonn und hält zudem eine Gastprofessur an der Universität Chengdu in China. Er möchte seine Studierenden „fit machen für das Berufsleben und dabei sehr praxisorientiert bleiben.“ Denn, wie auch Schulleiter Bullmann betonte, „sie bauen auf ihre berufliche Erstausbildung auf und werden befähigt Führungsaufgaben mit Personalverantwortung in Gesundheitseinrichtungen, Krankenhäusern, Gesundheitsbehörden, Versicherungsunternehmen und anderen Gesundheitsorganisationen zu übernehmen. Damit tragen Sie dazu bei, dass wir mehr hochqualifizierte Fachkräfte in Deutschland bekommen.“